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Du bist Hodenkrebs Angehöriger? Hodenkrebs

Du bist Angehöriger? Einer Deiner Angehörigen hat Hodenkrebs?
Du hast Angst, vielleicht Berührungsangst?

Hier gibt es nicht einzelne statische Fragen, sondern eher einen Verbund aus Fragen, Beschreibungen und Gefühlen von Hodenkrebs Angehörigen. Um das nicht kaputt zu machen, habe ich hier einige komplette E-Mails abgelegt. Solltest Du mir schreiben wollen, so kannst du das gerne per Kontakt-Formular oder tun.

Rat: In der Not lernt man seine Freunde kennen - also sei ein Freund!
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man jede Menge Aufbau, Zuspruch, Hoffnung und Glauben braucht.

Ein Mensch braucht Zuwendung im Leben, nicht am Grab oder im Tod. Wenn man tot ist, leisten einem die Engel Gesellschaft.


Die Fragen/Mails:

Fragen zu Hodenkrebs E-Mail von "A." (Frau)

Fragen zu Hodenkrebs E-Mail von "N." (Frau)

Fragen zu Hodenkrebs E-Mail von "B." (Frau)


Die Antworten/Rückmail's:


Frage zu Hodenkrebs >>> E-Mail von "A." (Frau) <<<

Hallo Thomas,
bei meinem Freund (33) wurde ein Tumor im linken Hoden festgestellt. Dieser wurde entfernt und es folgt eine Chemotherapie (Cisplatin). Die Nebenwirkungen sind sehr heftig und ich fühle mich richtig hilflos weil ich keine Möglichkeiten habe ihm diese Therapie zu erleichtern. Sicher ist Nähe, Wärme Halt und eine gesunde Ernährung sehr wichtig aber ich würde ihm gern etwas von den Schmerzen und Übelkeit nehmen wenn ich könnte. Hast du einen Rat für mich? Ich bin sehr ergriffen von deinem Bericht und ich hoffe das bei H. auch alles gut geht denn noch einen Menschen möchte ich wegen dieser Krankheit nicht verlieren. Mein Bruder starb im Alter von 24 Jahren an Knochenkrebs.


Hallo A., danke für Deine Mail.
Du fragst nach Rat, aber eigentlich hast Du es schon selber gesagt: Nähe, Wärme und Halt. Du kannst Deinem Freund keine Schmerzen abnehmen, nur mit Ihm mitleiden (Nähe, Wärme und Halt). Mehr steht uns "menschlich" nicht zur Verfügung.
Was aber sehr entscheidend ist, nicht nur in Krankheitssituationen, ist der Glaube.
An was glaubst Du? Und an was glaubt Dein Freund?

Für mich war es sehr wichtig, eine Beziehung zu Gott zu haben (Die hatte ich vorher schon). Ich rede aber nicht von einer toten Religion oder einer Zugehörigkeit zu irgend einer Kirche, sondern einer Beziehung zu dem lebendigen Gott durch seinen Sohn Jesus Christus, der für mich am Kreuz gestorben ist.

Es hat in den ca. vier Jahren meiner Erkrankung so manches "Zwiegespräch" mit IHM gegeben, aber unterm Strich hat ER mich dadurch getragen. Ich glaube ich würde sonst heute nicht hier sitzen und Dir antworten. Ich glaube ich wäre schon längst tot - es gab genug Situationen. Ich hab IHM einfach mein Leben "anvertraut".

Ich hoffe meine Antwort hilft Dir und Deinem Freund weiter.





Frage zu Hodenkrebs >>> E-Mail von "N." (Frau) <<<

Hallo lieber Thomas!
Vielen dank für Deine Email, wir haben uns sehr gefreut.
Mein Freund ist heute nach Hause gekommen nach dem 1 . Zyklus, es handelt sich um eine PEB Chemo also mit Cisplatin, Bleomycin und Etoposid.
Dies hat er jetzt 5 Tage bekommen und muß am 8 und 15 Tag wieder in die Klinik um das Bleomycin nochmals zu bekommen, aber zum Glück nur stundenweise. Na ja bis jetzt geht es ihm einigermaßen , Übelkeit geht so halbwegs und Tabletten hat er zum Lutschen dieselben (Zofran) wie Du.
Wir sind nur froh das er endlich wieder zu Hause ist, aber die Ärzte haben uns nicht viel Hoffnung gemacht dass das bei den nächsten Zyklen ebenfalls so sein wird.
Wie hat deine Frau das eigentlich weggesteckt? Wahrscheinlich bin ich Ihm nicht immer eine große Stütze. Wie hast Du das seelisch alles verkraftet? Na ja wir werden uns jetzt erstmal alle Zwei bzw. Drei versuchen zu erholen und damit er ein wenig Kraft tanken kann, denn bald geht es schon wieder weiter und das wird bestimmt nicht lustig!
Also Alles Gute für Dich und Deine Frau!
Bis bald N.


Hallo N.,
hatte dieselbe Chemo, kann mich gut daran erinnern.
Nun zu Deiner Frage wie meine Frau das weggesteckt hat:

Zuerst einmal musst Du verstehen, dass der Krebskranke "allein" dadurch geht.
Kein Mensch kann ihm das "abnehmen".

Deine Aufgabe ist es Ihn so gut Du kannst dabei zu unterstützen, also ihm eine "Stütze" sein.

Vielleicht mault er Dich auch mal an. Aber das darfst Du Dir nicht zu Herzen nehmen, denn dies ist eigentlich nur ein Ausdruck seiner Verzweiflung, Wut und Traurigkeit. Eben die Erkenntnis, dass er sich in einer Situation befindet in die er gar nicht hinein wollte, aber auch nicht so einfach aus eigener Kraft herausgehen kann.

Im Grunde liegt das Geheimnis in der Liebe.
Spende ihm Deinen Trost. Er braucht jetzt eine Schulter an die er sich anlehnen kann.
Wenn Du aber müde vom "stützen" bist, dann ruhe dich auch aus.

Versuch euch beide abzulenken, z.B. durch Spaziergänge
(wird manchmal nicht gehen, oder nur sehr kurz, aber immerhin).

Ladet Freunde ein. Aber lasst euch nicht nerven.
Wenn's zuviel ist dann brecht den Besuch ab.

"Schaut" nach vorne. Macht euch klar, dass es auch ein "danach" gibt.
Das ist das Ziel !!!!!

Wie steht's mit eurer Beziehung nach "oben" ?

Ich hab ja schon einmal auf Gott hingewiesen. Von Ihm haben wir beide Kraft geschöpft. Ohne den Glauben daran, dass Gott mich da raus holt, hätten wir beide diese Jahre nicht so überstanden.

Gott hält uns immer die Hand entgegen, wir brauchen nur einzuschlagen.
Wir müssen es aber auch tun, von alleine wird das nichts mit Gott.
Er hat ja gesagt: "Wenn mich einer von ganzem Herzen sucht, von dem will ich mich finden lassen."

Ich wünsche euch beiden viel Kraft und Fröhlichkeit.

Bis zum nächsten mal, wenn Ihr wollt.

Thomas.





Frage zu Hodenkrebs >>> E-Mail von "B." (Frau) <<<

Hallo Thomas,
soeben hat meine Freundin A. mich angerufen, und mir gesagt das Ihr Freund A. Hodenkrebs hat. Mir hat es total die Sprache verschlagen. Er ist letzte Nacht notoperiert worden. Hatte seit gestern Abend große Schmerzen in der Leistengegend. Warum "ER" fragen wir uns jetzt. Er ist doch gerade erst 33 Jahre alt. Klar wissen wir noch nicht, wie weit der Krebs ist. Ich hoffe das alles nicht ganz so schlimm ist. Aber Du als Mann kannst dir vorstellen, wie es jetzt in ihm ausschaut. Mir geht es auch nicht so gut, denn ich habe meine beste Freundin mit 41 Jahren erst letztes Jahr Oktober verloren. Werde damit immer noch nicht fertig. Bei A. und A. kommt noch hinzu, dass ihre Liebe noch ganz frisch ist. Erst ca. 4 Monate. Und jetzt das. Vielleicht kannst du mir einen Tip geben, wie ich mit A. (...dem Erkrankten) umgehen bzw. reden soll. Weiß noch nicht, ob ich zu ihm ins Krankenhaus vorbei gehen kann!
Ich freue mich, für dich, dass es dir soweit gut geht. Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin die Kraft und die Zuversicht. Grüße auch an Deine Frau. Sie war Dir die ganze Zeit eine Hilfe und Stütze.
Vielleicht schreibst Du mal zurück.
Bis auf bald
B.


Hallo B., vielen Dank für Deine Mail.

Du möchtest einen Tip zum Umgang.
Nun, oft ist es so, dass die Menschen im Umfeld des Erkrankten, sich aus Angst oder Unsicherheit zurückziehen, oder meinen es müsste erst einmal einen kleine Weile vergehen. Ich halte das für falsch.

Für mich war es sehr wichtig zu wissen, dass ich nicht alleine bzw. "isoliert" bin. Gerade in so einer Situation brauch man Freunde um sich. Allerdings keine die einen nur "zumüllen".
Die Gewissheit, nicht abgeschoben und allein zu sein, ist wichtig.
Sprich mit Deiner Freundin, besucht Ihn doch gemeinsam.

Alles Gute und Gottes Segen.
Thomas.





Hinweis: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich weder Arzt bin, noch eine vergleichbare Ausbildung besitze. Alle Antworten basieren allein auf meinen eigenen Erfahrungen mit Hodenkrebs und meinen Recherchen zu Hodenkrebs. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Ich übernehme keinerlei Haftung für die Richtigkeit meiner Antworten und der sich eventuell hieraus ergebenden Folgen!

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